Zeche Ewald Fortsetzung im Jahre 1985

Die Übertageanlagen und die Berechtsame Zeche Ewald-Fortsetzung lagen auf den heutigen Stadtgebieten der Städte Oer-Erkenschwick und Datteln. Im Jahre 1894 fanden die ersten Teufbohrungen statt.

Die danach einsetzenden Teufarbeiten für die Schächte 1 und 2 wurden immer wieder durch starke Wasserzuflüsse beeinträchtig und mussten zwischendurch gestundet werden. Im Jahre 1901 wurde das Steinkohlengebirge im 579 m Teufe erreicht und im Jahre 1902 begann die erste Förderung von Steinkohlen.

Im gleichen Jahr wurde neben Schacht 1 und 2 der Wetterschacht 3 abgeteuft und in diesem Jahr eine erste Förderung von ca. 11.000 t erreicht.

Die nachfolgenden Jahre waren für dieses Bergwerk wirtschaftlich nicht einfach und die Förderung wurde zeitweise eingestellt. Im Jahre 1905 wurde eine Jahresförderung von ca. 365.000 t Steinkohlen erreicht und im Jahre 1911 eine Kokerei in Betrieb genommen.

Neben Wetterschacht 3 wurde in Rapen der Wetterschacht Ewald-Fortsetzung 4 abgeteuft, der 1917 das Karbon erreichte. Im Jahr 1920 erreichte die Förderung ca. 465.000 t im Jahr.

Während der Ruhrbesetzung wurde die Förderung eingestellt. Es fanden trotzdem umfangreiche Arbeiten im Grubengebäude statt. Es wurde eine weitere Kokerei eingerichtet. Die 3. Sohle erreichte eine Teufe von -722 m.

Ab Mitte der 20iger Jahre wurde die Förderung ausgeweitet und erreichte bis zum Einsetzen der Weltwirtschaftskrise eine Förderung von über 900.000 t Steinkohlen im Jahr. Während der Weltwirtschaftskrise wurde die Förderung eingestellt und erst in den darauffolgenden Jahren vollumfänglich wieder aufgenommen.

1935 erfolgte der Durchschlag mit der Zeche König-Ludwig in Suderwich. Im Jahre 1938 lag die Förderung bei 1,1 Mio. t im Jahr. Nach den Kriegsjahren wurde nach und nach die Förderung wieder aufgenommen und erreichte im Jahr 1950 eine neue Höchstförderung von 1,2 Mio t.

In den 50iger Jahren wurde die Schachtanlage 1/2/3 nochmals ausgebaut und Feldesteile der Zeche König-Ludwig zu Förderung übernommen. Im Jahr 1972 wurde Schacht 6 der Zeche Emscher-Lippe aus Datteln übernommen. Im Jahr 1974 erreichte die Zeche Ewald-Fortsetzung mit fast 1,5 Mio t seine Höchstförderung.

Ab dem Jahr 1977 wurde mit den Teufarbeiten für das neue Bergwerk Haard durch die Ruhrkohle AG begonnen und im Jahr 1978 erfolgte die offizielle Umbenennung in Bergwerk Haard.

Im Jahr 1983 wurde Schacht Haard 1 in Betrieb genommen und 1990 erfolgte von hier der Durchschlag mit dem Schacht Emscher-Lippe 6. Im Jahr 1992 erfolgte der Verbund mit der Zeche General-Blumenthal zur Verbundschachtanlage Blumenthal / Haard.

Dieses Bergwerk war sowohl hinsichtlich der Berechtsamsgröße, der Jahresförderung und der Belegschaftsgröße zweitweise das größte Bergwerk im Ruhrrevier. Die Förderung wurde nunmehr über den Zentralschacht General Blumenthal 11 in Herne abgewickelt und die Bergwerksanlagen der Zeche Ewald-Fortsetzung bis zur endgültigen Stilllegung im Jahr 1999 stufenweise stillgelegt und die Schächte verfüllt. Als letztes wurde Schacht An der Haard 1 im Jahre 2022 abgerissen.

Heute sind noch einige Bergwerksgebäude und ein einziges Schachtgerüst in Oer-Erkenschwick erhalten geblieben. Die Halde des Bergwerks Ewald-Fortsetzung dient als stadtnahes Erholungsgebiet.

Quellen / Zusätzliche Informationen:

Joachim Hunke, Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, 2 überarbeitete und erweiterte Auflage, Bochum 1998 , 280 f.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Ewald_Fortsetzung (Stand: 01.12.2022)

http://www.foerdergerueste.de/ewald_fortsetzung.htm

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